Erlebnisbericht von Laura Juschkewitz
Die Massai sind ein sehr stolzes Volk. Sie strahlen eine kraftvolle Souveränität aus. Obwohl sie in sehr einfachen Lebensbedingungen leben, sind sie ständig am Lachen. Es ist eine Community, in der Zusammenhalt sehr wichtig ist und die mich sofort in ihre Gemeinschaft aufgenommen hat. Jeder passt auf den andern auf.
Ganz kurz etwas über mich. Ich bin Laura Juschkewitz, 29 Jahre alt und habe mir den Beruf der Sozialarbeiterin ausgesucht. Ein Berufsfeld, in dem ich fünfeinhalb Jahre in einer Mutter, Kind & Familien Einrichtung für geistig und psychisch Beeinträchtigte gearbeitet habe. Ich habe schon mehr als 15 Länder bereist und ich kann sagen, dieser Ort hier ist definitiv einer der schönsten Orte, an dem ich je gewesen bin. Wenn nicht sogar der Schönste.
Das Schicksal hat mich nach Tansania an diesen Ort Remiti in der Nähe vom Fluss Ruvu zu der Schule Ngata und dem Verein MAPED gebracht. Ich habe dort zwei Monate in einem Zelt zwischen Massai gelebt, die Christen geworden sind. Das ist zum einen wichtig zu erwähnen, da ich kein Christ bin und zum anderen, weil diese Massai aus ihrem Glauben heraus in Monogamie leben und sich gegen weibliche Genitalverstümmlung aussprechen. Meine Erfahrungen beschränken sich also auf diese außerwählte Gruppe von Menschen. Es sind Massai, die bereit sind ihre Traditionen zu überdenken und zu hinterfragen. Das ist nicht selbstverständlich. Sie versuchen einen Weg zwischen Tradition und Moderne zu finden, ihre Kultur zu erhalten und trotzdem nicht den Anschluss an die moderne Welt zu verlieren.
Die Menschen hier sind freundlich, hilfsbereit und teilen auch das Wenige, das sie haben.
Laura Juschkewitz
Diesem lustigen und stolzen Völkchen entgeht nicht, dass es eine Veränderung in ihrem Land gibt. Sie wollen mitmischen, aber dafür brauchen sie Bildung. MAPED ist ein Verein, der das möglich machen möchte. Seit 2001 versuchen sie, Veränderung in ihre Gemeinschaft zu bringen. Aufklärung über weibliche Genital-verstümmlung; wie wichtig sauberes Wasser ist; das Mädchen nicht zu früh verheiratet werden sollten; Schonung der Umwelt und vieles weiteres. Das sind nur einige Themen. Entgegen allen Widrigkeiten konnten sie Geld erarbeiten, um eine Schule zu bauen. Nicht weil es einfach ist, sondern weil sie glauben, dass es ihre beste Chance für Bildung in der Gemeinschaft ist. Weil einfach kein Weg daran vorbeiführt.
Ich hatte das große Glück, Teil dieser wunderbaren Gemein-schaft werden zu dürfen. Wenn ihr ihnen auch helfen wollt, zum Beispiel durch eine finanzielle Unterstützung, dann wendet euch an Elatia e.V. Diese deutsche NGO wurde gegründet, um MAPED von Deutschland aus zu unterstützen. Wenn ich euer Interesse geweckt habe, freut mich das sehr. Es lohnt sich, einen Abstecher in dieses wunderbare Land zu machen, zu lesen und sich über dieses Volk zu informieren.
Viel Spaß dabei!
Laura Juschkewitz