Hintergrund

Die Massai sind bekannt für ihre traditionelle Kleidung und ihr nomadisches Hirtenleben mit Kuh- und Ziegenherden, die sie in Bomas halten. Mit ihrem auffälligen Schmuck und ihrer Bewaffnung bewahren sie ihre Kultur.

Ein nomadisch lebendes Hirtenvolk

Bekannt für ihre auffallend traditionelle Kleidung und die Kuh- und Ziegenherden sind die Massai ein nomadisch lebendes Hirtenvolk. Sie leben vorwiegend in Bomas (Dorf aus einzelnen Hütten), die aus getrocknetem Kuhdung, Lehm und Holzpfosten hergestellt werden. Frauen wie Männer tragen einen traditionellen Shouka (Umhang).

Schmuck gehört für die Massai zum normalen Erscheinungsbild. Frauen haben meist lange, selbst gemachte Perlenohrringe. Um den Hals tragen sie große Halsketten und um die Gelenke bunte Perlenbänder. Die Männer führen neben dem Shouka meist noch einen Stock und eine kleine Machete mit sich, um ihre Viehherden in Schach zu halten und um sich gegen wilde Tiere wehren zu können. Das Massaigebiet, welches nicht offiziell festgeschrieben ist, erstreckt sich über den Norden Tansanias bis in die Steppe des Süden Kenias. Schätzungsweise leben hier noch 1,5 Millionen Massai.

Doch ihre Lebensweise wird zunehmend schwieriger. Durch Abholzung und die Umfunktionierung zu landwirtschaftlichen Flächen wird ihr Lebensraum verringert. Viele Weideflächen für die Tiere wurden inzwischen als Nationalparks festgeschrieben, in denen der Zutritt für sie nicht mehr gestattet ist. Da sie als Nomadenvolk nie einen festen Wohnsitz besaßen, haben sie keine Landrechte. Allerdings betreiben sie aus Tradition heraus keine Landwirtschaft und sind auf ihre Viehherden und den Handel damit angewiesen. Zunehmende Trockenzeiten über die letzten Jahrzehnte und neue bzw. vermehrte Krankheiten erschweren ihr Leben weiterhin. Da es vielen von ihnen an Schulbildung fehlt, können sie vor Gericht nicht für ihre Rechte eintreten. Mit diesen zunehmenden Problemen sehen sich die Massai konfrontiert, die sowohl ihren Lebenswandel als auch ihren zukünftigen Fortbestand massiv gefährden.

Eindrücke aus der Südmassai-Steppe